Für Erne Fittings, den weltweit führenden Hersteller von Einschweißfittings, ist „the safe connection“ mehr als nur ein Slogan für die mit Leidenschaft und Perfektion gefertigten, sicheren Rohrleitungsverbindungen. The safe connection ist vielmehr auch ein Fundament des Risk bzw. Supply Chain Managements, auf das Erne in der vorherrschenden multiplen Krise setzt.
Was haben wir über Lieferketten gelernt? Single Sourcing ist gefährlich, weil die starke Abhängigkeit von einem einzigen Lieferanten bekanntlich keine Teilung des Zulieferrisikos zulässt. Doch die Corona-Krise hat uns vor Augen geführt, dass ein „Single Sourcing Effekt“ auf Lieferketten nun auch durch die Abhängigkeit von mehreren Lieferanten aus einem Land auftreten kann. Die 0-Covid-Strategie von Chinas Machthaber Xi Jinping z. B. hat plötzlich ganze Landstriche in diesem riesigen Land stillstehen lassen: Nichts geht mehr, niemand verlässt das Haus, niemand arbeitet und produziert, niemand exportiert oder importiert.
Alle im gleichen Boot
Auch die Besatzungen von Containerschiffen – mehrheitlich aus dem asiatischen Raum – konnten nicht mehr auf das Schiff bzw. vom Schiff. Containerhäfen standen still, der ganze Kreislauf von Gütern und Transportmitteln kam ins Stocken – und das bis heute.
Was folgte waren Lockdowns, die die Wirtschaft weltweit blockiert haben. Der „Restart“ erfolgte nicht im Gleichklang, was es der Weltwirtschaft schwer machte, ihren Takt wieder zu finden. Hinzu kam der Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine. Einerseits hat sich die Ukraine im letzten Jahrzehnt für einige unserer Industrien als Hauptlieferant von Rohstoffen und Vorleistungsprodukten etabliert, andererseits wurde die westliche Welt zum Handeln gezwungen und hat Wirtschaftssanktionen gegen Russland erlassen. Sanktionen, die mittel- bis langfristig nicht nur die russische Wirtschaft treffen, sondern bereits kurzfristig die Supply Chain für Energie in der westlichen Welt negativ beeinflussen.
Der Tag, an dem die Welt für Erne stillstand
Im März 2020 war die Welt schlagartig einer Pandemie ausgesetzt, einem Szenario, auf das offensichtlich kein
Land und kaum ein Unternehmen ausreichend vorbereitet waren. Das hat viele Produktionsunternehmen, auch
Erne Fittings, voll erwischt.
Unsere Kunden sind weltweit tätige Händler, die den Rohrleitungsbau beliefern oder sogenannte EPC’s (Engineering-Procurement-Construction), also Unternehmen, die für die Energieindustrie Anlagen planen und „ready to use“ errichten. Der Schwerpunkt liegt hier auf Anlagen für Erdöl, Erdgas, Nuklear, Fernwärme und inzwischen – mit Blick auf die Dekarbonisierung – auch für Wasserstoff.
Mit der Energiekrise und dem damit verbundenen Verfall des Erdölpreises stellten nahezu alle unsere Kunden ihre Projekte gleichzeitig ein. Neuplanungen wurden gestoppt oder nicht mehr in Angriff genommen. Auch unsere Lieferanten mussten ihre Produktionen zurückfahren oder teilweise ganz einstellen. Unser Markt kam über Nacht zum Erliegen. Die Coronakrise hat auch gezeigt, dass der Kostenansatz als Entscheidungsparameter für Maßnahmen oft nicht ausreicht. So ist beispielsweise die Freisetzung von Mitarbeitern zwar ein gutes Mittel, um kurzfristig Personalkosten zu senken, kann jedoch toxisch sein, wenn es darum geht, den Betrieb wieder hochzufahren, das gilt auch für das Supply Chain Management.
Auch wenn heute, knapp drei Jahre später, die vorherrschende multiple Krise – eine Pandemie ohne Ende, die
geopolitische Apokalypse, die Energiewende im Sog der Klimakrise – teilweise wieder neue Herausforderungen
für uns bereithält, hat Erne Fittings im unternehmensweiten strategischen Risikomanagement die Weichen
auf „zukunftsfit“ gestellt.
Erne is fit for the future
Turbulente Zeiten erfordern eine sorgfältig überlegte Handlungsweise. Sich auf der Beschaffungsseite bei Rohstoffen und Energie langfristig abzusichern, obwohl der Bedarf kundenseitig in kürzeren Zyklen und kleineren Mengen schneller geliefert werden soll, ist ein unternehmerisches Risiko und eine Herausforderung an die gesamte Supply Chain. Das Risiko nur mathematisch zu bewerten, ist da zu wenig. Die Mitspieler unseres Marktes sind aufeinander angewiesen wie selten zuvor. Langjährige, persönliche und vertrauensvolle Beziehungen haben sich zu einem wesentlichen Baustein in unserem Risikomanagement entwickelt. Das gilt neben unseren Kunden und Lieferanten auch gleichermaßen für unsere Partner wie Banken und Versicherungen. Am Ende bleibt das geopolitische Risiko, das wir nicht oder kaum beeinflussen können. Die damit verbundene Unsicherheit in der Weltwirtschaft hat sich in den letzten fünf Jahren wesentlich erhöht.
Über Erne Fittings GmbH
Erne Fittings, das 1920 gegründete Vorarlberger Traditionsunternehmen, ist ein weltweit führender Anbieter und Premiumhersteller von Einschweißfittings in zulassungspflichtigen Anwendungsbereichen mit einem Schwerpunkt auf die Energieindustrie. Erne Fittings beschäftigt in seinen Produktionswerken in Schlins, Mürzzuschlag und Jubail (Saudi-Arabien) rund 350 Mitarbeitende und erzielt einen Jahresumsatz von rund 70 Millionen EUR.

Bernd Klemisch
Member of the Executive Board and CFO
Erne Fittings GmbH
T+43 5524 501 102